Mehr brandheiße Inhalte
zur Gruppe
Ladies & Gentlemen's Club
2207 Mitglieder
zum Thema
Liebe oder Sex: Was ist dir wichtiger?154
Beides elementarische Grundbedürfnisse, die Menschen glücklich machen…
zum Thema
Liebe ohne Sex: macht meine Partnerschaft mich kaputt?90
Nachdem ich mich jetzt schon eine ganze Weile mit dem Problem herum…
Das Thema ist für dich interessant? Jetzt JOYclub entdecken

Konversation: Nachfrage zum Thema "Herr"

*******oso Paar
112 Beiträge
Themenersteller 
Konversation: Nachfrage zum Thema "Herr"
Liebe Co-Gentleman,

ich habe überlegt, in welcher Gruppe diese Frage wohl am Besten zu erörtern wäre und denke, dass die Gentleman hier mit einer gewissen Contenance und auch Weitsicht gesegnet sind, um diese Frage angemessen zu bewerten und zu beantworten. Zum Thema:

Ein Paar, dessen Name hier ungenannt bleiben soll, schreibt in seinem Profil:

Das mögen wir nicht:
...
Bi-Herren (an sich schon ein Widerspruch)
...

Diese Aussage blieb an mir hängen und provozierte eine Nachfrage bei selbigem Paar, wieso denn dies ein Widerspruch sei. Die Antwort brachte mich leider nicht weiter:

Das ist ein Wortspiel.
Wenn, dann heißt das Bi-Mann. Herr und Bi ist nicht vereinbar.

Weder wenn ich nach der tieferen Bedeutung oder auch dem Ursprung des Wortes Herr forsche, noch wenn ich über Bisexualität nachdenke oder -lese, bietet sich mir eine Lösung und Erklärung dieser Aussage an. Habe ich nun in diesem Kontext nicht die notwendige geistig-intellektuelle Bandbreite, um diesen Widerspruch in sechs Buchstaben zu erkennen oder haben wir es schlicht mit Homophobie zu tun?

Liebe Co-Gentleman, hier deshalb nun die Bitte um Mithilfe in die Runde. Schließt sich Bisexualität und "Herr" sein gegenseitig aus, liegt darin ein Widerspruch?

Ich bin sehr auf konstruktive Antworten gespannt

Der Herr von Lussurioso
*********_Bord Paar
1.577 Beiträge
Berlin: Devote Frau sagt ...
... das ist wirklich eine sehr subjektive Wortspielerei.

Ich bevorzuge Herren denen ich micht demutsvoll unterwerfen mag und von denen ich dann trotzdem so manches mal recht animalisch benutzt werde.
Da gibt es die Herren in Leder oder Jeans mit anhängenden Peitschen oder im Anzug. Ich bevorzuge den reiferen HERRN im Anzug.

Aber da ich über einen Butler oder Cuckold verfüge, der BI ist, genieße ich die Szenen wenn dieser von meinem Herrn ebenfalls mißbraucht und benutzt wird. Diese Momente erregen mich sichtbar ...

Folglich interessiert mich besonders ein BI-HERR - womit ganz klar ist, dass BI-Herren auch eine gesuchte und zulässige Gattung sind.

Zofe - und doch eine Dame
Moin,

meine Antwort kann nur eine Mutmaßung sein, da ich ja die wahren Beweggründe des Paares nicht kenne.

„Herr“ dürfte in einem solchen Kontext wie dem JC wohl mit Dominanz konnotiert sein.
Wenn wir sexuell sachlich sprechen, fällt mir das Wort „Penetration“ ein. Im hetero Sinne penetriert der Mann die Frau, dringt in sie ein. Ein sicherlich dominanter und auch aktiver Akt.
Dem gegenüber steht die passive, weil empfangene Frau (Sperma in eine Frau entladen ist ähnlich zu betrachten).
Und in der Tierwelt ist bspw. die Begattung tatsächlich eine nicht zu leugnender Akt der Dominanz.

Wenn als ein Mann statt zu penetrieren, penetriert wird und statt aktiv zu sein, passiv ist - dann würde das für mich die Logik erklären, warum ein „Herr“ nicht bi sein kann.

Das man meine Logik auch anders interpretieren kann (bspw. topping from the buttom), ist mir bewusst. Ich nehme nicht in Anspruch, die Wahrheit zu kennen. Ich gebe eine (mögliche) Erklärung.

Es grüsst der Treibende
Ich gehöre zwar nicht dem männlichen Geschlecht an...
... Aber ich darf mich trotzdem dazu äußern, nehme ich an.

Wenn ein bi-Mann nicht Herr genannt werden darf, darf dann eine bi-Frau auch nicht Lady genannt werden?

Es ist herabwürdigend, wenn die sexuelle Orientierung dies ausschließt.

Meines Erachtens zeigt diese Ansicht die engen Grenzen des Horizontes des Paares.
Sich darüber zu ärgern ist nicht notwendig, sie wissen es nicht besser. Fast würde ich dazu tendieren sie zu bemitleiden oder müde zu belächeln. Mehr Aufmerksamkeit sehe ich als unangebracht.

LG
*hutab*

Das ist ein sprachgeschichtes Phänomen. Ursprünglich war das Wort "Herr" für bestimmte Personen reserviert. Bei Wikipedia findet man darüber einiges, aber man muß auch ein bischen anders darüber nachdenken um sich in die Denkwelt früherer Zeiten versetzen zu können.
*barbar*
In uralten Zeiten war nur ein freier Mann, wer seinen eigenen Rechtsstand (Familia) hatte. Dafür gibt es den Begriff "Tan". Man findet dieses Wort heute noch in dem Wort "Untertan", das jemanden bezeichnet der dem Rechtsstand eines freien Tans angehört. Aber auch z.B. in "Kapitän/Captain" von lat. Kaput = Kopf, Haupt also wörtlich: "Hauptmann", oder im englischen Wort: "ChiefTAiN" lebt dieser Begriff weiter. Angehörige eines Rechtsstandes der nicht ihr eigener ist, sprechen das Oberhaupt ihrer Familia mit "mein Herr" an, ebenso andere Herren. Unter den Göttern unserer Vorfahren finden sich mehrere deren Name nichts anderes bedeutet als "der Herr" (z.B. Tiwaz oder Freyr, aber auch Ba'al bei den semitischen Völkern). Das ist kollektiv DER Herr. Daher rührt der positive Beiklang den dieser Begriff für uns hat. Es ist durchweg erhebend für denjenigen der damit bezeichnet wird, ein Herr zu sein. Im Grunde geht damit auch eine gewisse Befehlsgewalt für denjenigen einher.
*snob*
Adelstitel widerum haben eigene Anredeformen, z.B. "Majestät" oder "Hoheit" für Kaiser und Könige, "Durchlaucht" für Grafen und Fürsten oder "Euer Exzellenz" für Bischöfe. Man kann sich da unheimlich tief reinlesen ohne es wirklich zu kapieren (so geht es mir jedenfalls).

Ganz wichtig zu wissen ist, daß es eine Zeit gab in der wir Blut vergossen haben um diese Ungleichbehandlung von Menschen zu beenden!
*pirat*
Heute wird in unserer deutschen Sprache die Anrede Herr und Frau für jeden (erwachsenen) Menschen gleichermaßen verwendet. Das ist unmißverständlich in Artikel 1 des Grundgesetzes geregelt.
Das Wort bedeutet also in seinem Ursprung etwas wesentlich umfangreicheres, als es der heutige Gebrauch vermuten lassen würde. Es ist aber definitiv Vergangenheit, daß manche diese Anrede für sich beanspruchen können und andere nicht. Man sagt heute auch nicht mehr "Weib", obwohl das die korrekte Ansprache für eine weibliche Person wäre. Vergleichend dazu ist "Frau" im historischen Kontext auch nicht für jede weibliche Person verwendet worden, bzw. ist es nicht das sprachliche Pendant zum biologischen Begriff "Mann". Heute heißt es: "...er erschuf sie als Mann und Frau...", früher: "Mann und Weib". Ich könnte hier noch viele Begriffe aufzählen die heute etwas verzerrt benutzt werden, aber ich möchte vor allen Dingen einen wirklich gut gemeinten Ratschlag geben: wenn Dich stört was irgendwer in seinem Profl stehen hat - tschill, um Himmels Willen tschill! Ich z.B. finde alles was mit Dominanz und SM zu tun hat echt unsagbar lächerlich, aber deswegen sage ich auf der Straße trotzdem zu jedem "guten Tag" und "Herr und Frau". *aetsch*


Euer Co-Gentleman
Harthaus-Neff
*******n_M Mann
1.576 Beiträge
Geht schon....
...stark in Homophobie.

Selbst wenn der Herr mit Dominanz verbunden wird, ist es in seinem ermessen, welchen Spielpartner er sich nimmt.

Die Definition Herr ist für mich jemand, der ein gewisses Maß an Alter und Benehmen hat. Der sich stark an die Bedeutung des Gentlemans lehnt.
Herren
Verehrte Herren und Gentleman,
Verehrte genussvolle Damen,


mitnichten bedeutet es das Herr nicht auch eine Präferenz oder zumindest eine angemessene Affinität im gleichgeschlechtlichen hat? Im Übrigen ist es durchaus auch von Vorteil, für den geneigten Herrn, diese zu leben. Beispielsweise im Kontext zum Thema Cuckold.

In diesem Sinne: Have fun ...
*******n_M Mann
1.576 Beiträge
Naja...
...ich sehe da überhaupt keinen Zusammenhang. Ich möchte das ein anderer meine Sub bespielt. Ich habe keine Berührungsängste, aber es interessiert mich nicht, noch erregt es mich.

Für mich ist die Anrede Herr, Frau, Dame usw, nicht auf Neigungen gemünzt
*****tyx Mann
154 Beiträge
Es tut mir leid...
...denn leider kann ich zur Auflösung auch nicht beitragen. Dennoch muss ich zwei analysierende Beiträge entkräften. Niemand hat gesagt das der Bi-Mann passiv sein muss, niemand hat gesagt dass er nicht der penetrierende Teil sein darf. Im Übrigen wenn wir schon von "früheren Zeiten" zu sprechen beginnen und dabei mehrere Jahrtausende freudig in einen Kessel werfen und Ethmynologie betreiben: Lediglich die römische Kultur war klar homophob was Männer anging, die griechische ganz sicher nicht nur ließ man sich nicht penetrieren (Wenn der aktive Teil als auf Jungs steht war das keine große Sache.)

Das einzige was sich m.E. mit ganz viel Mühe herleiten ließe wäre wenn mit dem "Herr" der "Dominus" gemeint wäre, denn der ließe sich niemals penetrieren, aber auch niemals fesseln und nicht reiten, denn er beherrscht was bereits im lat. ein Aktivwort ist und tatsächlich Untätigkeit ausschließen würde.

Zu Schaden käme also lediglich das Ansehen des Passiven und somit könnte nach dieser Lesart tatsächlich kein sogenannter "Switcher" existieren, da dem Aktiven die Aktivitäten sinngebend ist. Ich wiederhole nochmals ganz nachdrücklich, dass der Aktive dabei eventuell auf Männer stehen könnte ist durchaus nicht ausgeschlossen. Im germanischen lässt es sich herleiten da der Mannhaftigkeit niemals ein weibliches Verhalten anhaften würde wenn er ernst genommen werden wollte. Die Herleitung bei den sogenannten semitischen oder kleinasiatischen Völker wird dahingehend eher schwierig bis unmöglich.

Ob der Ausspruch aber nun wirklich so gemeint ist und ob sich das Paar nun der römischen Kultur zugehörig fühlt weiss ich nicht zu sagen.
Anmelden und mitreden
Du willst mitdiskutieren?
Werde kostenlos Mitglied, um mit anderen über heiße Themen zu diskutieren oder deine eigene Frage zu stellen.